Gold: Die Krisenwährung
Gold fasziniert die Menschheit seit Jahrtausenden. Als Geldanlage gilt es als der ultimative "sichere Hafen". In Zeiten von Krisen, hoher Inflation oder politischer Unsicherheit neigen Anleger dazu, in Gold zu flüchten, da es einen inneren, physischen Wert besitzt, der nicht von Regierungen oder Zentralbanken beliebig vermehrt werden kann.
Im Gegensatz zu Aktien oder Anleihen wirft Gold jedoch keine laufenden Erträge wie Dividenden oder Zinsen ab. Seine Rendite ergibt sich ausschließlich aus der Preissteigerung. Daher ist es weniger ein Instrument zur Vermögensvermehrung als vielmehr ein Instrument zur Vermögenssicherung und eine Versicherung gegen extreme Ereignisse.

Andere Rohstoffe: Wetten auf die Weltwirtschaft
Neben Gold gibt es eine breite Palette anderer Rohstoffe, in die investiert werden kann. Diese lassen sich grob in drei Kategorien einteilen:
- Edelmetalle: Silber, Platin, Palladium. Silber hat sowohl einen monetären Charakter (ähnlich wie Gold) als auch eine hohe industrielle Nachfrage (z.B. in der Elektronik und Solartechnik).
- Industriemetalle: Kupfer, Aluminium, Zink. Die Nachfrage nach diesen Metallen ist stark an den globalen Konjunkturzyklus gekoppelt. Sie gelten als guter Indikator für die Gesundheit der Weltwirtschaft.
- Energie: Rohöl (Brent, WTI), Erdgas. Die Preise werden von geopolitischen Ereignissen, Förderentscheidungen (z.B. der OPEC) und der globalen Nachfrage bestimmt.
Wie kann man investieren? Die Unterschiede sind entscheidend.
Die Art des Investments hat erhebliche Auswirkungen auf Sicherheit und Kosten.
- Physischer Besitz: Der Kauf von physischen Gold- oder Silbermünzen und -barren. Dies ist die sicherste Form, da man das Eigentum direkt besitzt und keinem Gegenparteirisiko ausgesetzt ist. Nachteile sind Lagerkosten (z.B. für ein Bankschließfach) und höhere Aufgelder beim Kauf und Verkauf.
- Zertifikate: Von Banken ausgegebene Schuldverschreibungen, die den Preis eines Rohstoffs abbilden. Sie sind einfach über einen Broker handelbar, aber bergen das volle Emittentenrisiko. Geht die Bank pleite, ist das Investment wertlos.
- ETCs (Exchange-Traded Commodities): Ähnlich wie Zertifikate, aber in der Regel besichert. Bei physisch besicherten ETCs wird für jeden ausgegebenen Anteil der entsprechende Rohstoff (z.B. Gold) tatsächlich gekauft und bei einer Treuhandgesellschaft gelagert. Dies reduziert das Emittentenrisiko erheblich und ist für die meisten Anleger die bevorzugte Methode, um über die Börse in Rohstoffe zu investieren.