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Futures: Standardisierte Termingeschäfte

Ein Einblick in die Funktionsweise von Futures, ihre Rolle an den Rohstoff- und Finanzmärkten und die damit verbundenen Risiken.

Was ist ein Future?

Ein Future (oder Terminkontrakt) ist eine verbindliche Vereinbarung zwischen zwei Parteien, einen bestimmten Basiswert zu einem festgelegten Preis an einem zukünftigen Datum zu kaufen oder zu verkaufen. Im Gegensatz zu Optionen, die ein Recht darstellen, handelt es sich bei Futures um eine feste Verpflichtung für beide Seiten.

Futures sind hochgradig standardisiert. Das bedeutet, dass die Menge (Kontraktgröße), die Qualität des Basiswerts und der Liefertermin genau festgelegt sind. Gehandelt werden sie an spezialisierten Terminbörsen wie der CME (Chicago Mercantile Exchange).

Diagramm, das einen Future-Kontrakt zwischen Käufer und Verkäufer zeigt
Futures sind standardisierte Verträge für zukünftige Lieferungen zu einem heute festgelegten Preis.

Anwendungsbereiche: Absicherung und Spekulation

Absicherung (Hedging)

Der ursprüngliche Zweck von Futures war die Absicherung für Produzenten und Verbraucher von Rohstoffen. Ein Landwirt kann beispielsweise im Frühjahr einen Future auf seine Weizenernte verkaufen, um sich den Verkaufspreis zu sichern und sich vor einem Preisverfall zu schützen. Ein Flugzeughersteller kann Futures auf Aluminium kaufen, um sich gegen steigende Materialkosten abzusichern.

Spekulation

Die meisten Teilnehmer am Futures-Markt sind jedoch Spekulanten, die nicht an einer physischen Lieferung des Basiswerts interessiert sind. Sie wetten auf die Preisänderungen der Kontrakte selbst. Ein Spekulant, der steigende Ölpreise erwartet, kauft einen Öl-Future (geht "long"). Fällt der Ölpreis, verkauft er einen Future (geht "short"). Die Positionen werden in der Regel vor dem Liefertermin glattgestellt (durch ein Gegengeschäft geschlossen).

Hebelwirkung und Margin

Der Handel mit Futures ist durch eine enorme Hebelwirkung gekennzeichnet. Man muss nicht den vollen Wert des Kontrakts hinterlegen, sondern nur eine Sicherheitsleistung, die sogenannte Margin. Dies ermöglicht hohe Gewinne bei kleinen Preisbewegungen, birgt aber auch das Risiko von Verlusten, die den ursprünglichen Einsatz weit übersteigen können (Nachschusspflicht).