Die Definition: Abgeleitete Wertpapiere
Ein Derivat ist ein Finanzinstrument, dessen Preis sich von einem anderen, zugrundeliegenden Vermögenswert (dem "Basiswert") ableitet. Dieser Basiswert kann alles Mögliche sein: eine Aktie, ein Index, eine Anleihe, ein Rohstoff wie Gold oder Öl, oder sogar eine Währung.
Anstatt also direkt den Basiswert zu kaufen (z.B. eine Apple-Aktie), kaufen Sie mit einem Derivat ein Recht oder eine Verpflichtung, das sich auf diesen Basiswert bezieht. Derivate sind im Wesentlichen Verträge zwischen zwei Parteien, die auf die zukünftige Preisentwicklung des Basiswerts spekulieren.

Wofür werden Derivate verwendet?
Derivate haben hauptsächlich zwei Anwendungszwecke:
- Spekulation: Mit Derivaten kann man mit einem geringen Kapitaleinsatz (Hebelwirkung) auf steigende oder fallende Kurse wetten. Dies ermöglicht potenziell hohe Gewinne, birgt aber auch ein enormes Risiko bis hin zum Totalverlust.
- Absicherung (Hedging): Unternehmen und professionelle Investoren nutzen Derivate, um bestehende Positionen gegen unerwünschte Preisänderungen abzusichern. Ein Landwirt kann sich zum Beispiel mit einem Future den Weizenpreis für die nächste Ernte sichern, um sich vor einem Preisverfall zu schützen.
Die wichtigsten Arten von Derivaten
Die Welt der Derivate ist riesig und komplex. Für ein tieferes Verständnis der einzelnen Kategorien, klicken Sie auf die folgenden Detailseiten.
Das Recht, einen Basiswert zu einem festgelegten Preis zu kaufen oder zu verkaufen. Ideal zum Absichern oder für gehebelte Spekulation.
Eine verbindliche Vereinbarung über den Kauf/Verkauf eines Basiswerts in der Zukunft. Standardisiert und an Terminbörsen gehandelt.
Von Banken ausgegebene Schuldverschreibungen, die die Wertentwicklung eines Basiswerts abbilden. Enorme Vielfalt, aber mit Emittentenrisiko.